Heutige Wohnformen werden - im Einklang mit unseren zeitgenössischen Biografien - immer individueller und heterogener. Von urbanen Wohngebäuden wird gefordert, unterschiedlichste Wohnungsgrößen und -typen zu integrieren, die einer Vielzahl von Wohnszenarien entsprechen. Da sich zudem die Grenzen zwischen Wohn- und Arbeitsbereich heutzutage immer mehr auflösen, ist es dringend notwendig, die Idee der Wohnung als reinen Ort des Essens, Schlafens und der Freizeit zu überdenken.
Deshalb wollen wir in diesem Semester urbane Wohn- und Mischnutzungsbauten als "bewohnbare Strukturen" begreifen. Mit anderen Worten: Der Fokus liegt auf der Entwicklung von robusten Kern-Schale-Strukturen, die zwei wesentliche Aspekte verkörpern. Erstens sind sie in der Lage, eine typologische und funktionale Vielfalt aufzunehmen. Zweitens bieten sie eine Antwort auf die mittel- bis langfristige Wandelbarkeit, die der zeitgenössische Wohnbau erfordert. Das Projekt wird auf einem Grundstück innerhalb der Stadt München angesiedelt sein. Die Intention des Ateliers ist es, gemeinsam das räumliche und organisatorische Potential offener Grundrissstrukturen für den Wohnungsbau zu erforschen und das Zusammenspiel von Struktur, Fassade und Innenleben eines Gebäudes zu untersuchen.
Technische Universität München 2020—21
Gastprofessor Alexander Fthenakis